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Tipps zur Erstellung druckfertiger Dateien: So gelingt der perfekte Druck
Warum sind druckfertige Dateien so wichtig?
Wenn Sie etwas drucken lassen möchten – sei es Flyer, Visitenkarten, Broschüren oder Plakate – haben Sie vielleicht schon einmal gehört, dass die Druckdateien „druckfertig“ sein müssen. Aber was heißt das eigentlich? Und warum ist es so entscheidend, eine Datei richtig vorzubereiten?
Eine druckfertige Datei ist eine Datei, die alle technischen Anforderungen der Druckerei erfüllt. Nur so kann garantiert werden, dass das Druckprodukt genau so aussieht, wie Sie es sich vorstellen – scharf, farbgetreu und ohne Fehler. Werden Dateien nicht korrekt vorbereitet, kann das zu unscharfen Bildern, abgeschnittenem Text oder unpassenden Farben führen. Das kostet Zeit, Nerven und am Ende oft auch Geld.
Dieser Artikel erklärt Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie Ihre Dateien richtig vorbereiten, auch wenn Sie keine Expertin oder kein Experte in Sachen Grafikdesign sind.
Grundlagen: Das richtige Dateiformat
Das Erste, worauf Sie achten sollten, ist das Dateiformat Ihrer Druckvorlage. Nicht jedes Dateiformat ist für den professionellen Druck geeignet. Die gängigsten Formate sind:
- PDF (Portable Document Format): Das absolute Standardformat für den Druck. PDFs behalten das Layout, die Schriften und Bilder unverändert bei und sind deshalb optimal geeignet.
- TIFF und JPEG: Werden oft für Fotos verwendet, sind aber nicht für Layouts mit Texten und Grafiken geeignet, da sie Qualitätsverluste oder ungenaue Farbdarstellung verursachen können.
- EPS: Ein Vektorformat, das häufig für Logos oder Illustrationen genutzt wird, da es ohne Qualitätsverlust skaliert werden kann.
Unser Tipp: Lassen Sie sich von Ihrer Druckerei beraten, welches Dateiformat sie bevorzugt. In der Regel ist ein PDF mit eingebetteten Schriften die beste Wahl.

Tipps zur Erstellung druckfertiger Dateien: So gelingt der perfekte Druck
Auflösung: Scharfe Bilder sind ein Muss
Eine häufige Fehlerquelle bei Druckdaten sind zu niedrig aufgelöste Bilder. Die Auflösung wird in dpi (dots per inch, Punkte pro Zoll) angegeben und beschreibt, wie viele Bildpunkte pro Zoll gedruckt werden.
Für einen scharfen Druck gelten folgende Richtwerte:
- Bilder und Fotos: Mindestens 300 dpi
- Logos und Grafiken: Sollten im Vektorformat (skalierbar ohne Qualitätsverlust) vorliegen
- Broschüren oder Plakate: Je nach Größe kann auch eine geringere Auflösung ausreichend sein, bei kleinen Formaten aber unbedingt 300 dpi
Verwenden Sie keine Bilder direkt aus dem Internet, da diese oft nur 72 dpi haben und deshalb beim Druck pixelig und unscharf wirken.
Farbmodus: CMYK statt RGB
Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Farbmodus Ihrer Datei. Computerbildschirme zeigen Farben im RGB-Modus (Rot, Grün, Blau) an, weil das auf Licht basiert. Druckmaschinen arbeiten dagegen mit dem CMYK-Modus (Cyan, Magenta, Yellow, Key/Schwarz), da hier Farben durch das Auftragen von Druckfarben entstehen.
Wenn Ihre Datei im RGB-Modus gespeichert ist, kann es beim Druck zu ungenauen oder verblassten Farben kommen. Deshalb sollten Sie Ihre Druckvorlagen unbedingt im CMYK-Modus anlegen oder umwandeln.
Viele Programme wie Adobe InDesign oder Photoshop bieten die Möglichkeit, Farben vor dem Export in CMYK zu konvertieren. Fragen Sie im Zweifel bei der Druckerei nach oder lassen Sie sich helfen.
Beschnittzugabe: Damit nichts abgeschnitten wird
Wenn Sie Flyer, Visitenkarten oder andere Druckprodukte gestalten, die bis zum Rand bedruckt werden sollen, ist die Beschnittzugabe (auch „Bleed“) ein entscheidendes Thema.
Beim Schneiden der Druckbögen kann es zu kleinen Verschiebungen kommen. Deshalb sollte das Design an den Rändern etwas überstehen, damit keine weißen Ränder entstehen. Diese extra Fläche nennt man Beschnittzugabe und beträgt meistens 3 mm.
Das bedeutet konkret: Wenn Ihr Endformat z.B. 105 x 148 mm ist (DIN A6), sollten Sie Ihre Datei mit einer Größe von 111 x 154 mm anlegen, also rundum 3 mm mehr.
Schriften einbetten oder umwandeln
Eine weitere häufige Fehlerquelle sind fehlende oder falsch eingebettete Schriften. Wenn die Druckerei eine Datei mit Schriften erhält, die auf dem Rechner der Druckmaschine nicht vorhanden sind, werden diese automatisch ersetzt – das kann das Layout komplett verändern und zu unschönen Ergebnissen führen.
Daher ist es wichtig:
- Schriften im PDF einzubetten, sodass sie fest in der Datei gespeichert sind.
- Alternativ können Sie Schriften in Pfade (Vektoren) umwandeln. Dann sind sie keine Schriften mehr, sondern Grafiken, die immer gleich aussehen.
In Programmen wie Adobe InDesign oder Illustrator können Sie beim PDF-Export die Option „Schriften einbetten“ auswählen.
Farbprofile und Proofs
Damit Ihre Farben genau so gedruckt werden, wie Sie es sehen möchten, arbeiten viele Druckereien mit sogenannten Farbprofilen. Diese Profile sorgen dafür, dass die Farben Ihres Bildschirms und des Druckprodukts möglichst übereinstimmen.
Sie können:
- Ihre Datei mit einem Farbprofil der Druckerei exportieren.
- Einen sogenannten Proof (Andruck) bestellen, um vorab eine genaue Farb- und Qualitätskontrolle zu bekommen.
Ein Proof ist eine wichtige Investition, wenn Sie viele oder teure Druckprodukte bestellen, weil Sie so Fehler oder Farbabweichungen vor dem eigentlichen Druck vermeiden.
Transparenzen richtig handhaben
Moderne Layouts enthalten oft Effekte wie Transparenzen, Schatten oder Verläufe. Diese können beim Druck Probleme verursachen, wenn die Datei nicht richtig vorbereitet ist.
Um Probleme zu vermeiden:
- Nutzen Sie beim PDF-Export die Einstellung „Transparenzen reduzieren“ oder „transparenzreduzieren“.
- Lassen Sie sich von Ihrer Druckerei beraten, ob besondere Einstellungen nötig sind.
Tipps für den Export der druckfertigen PDF-Datei
- Verwenden Sie stets den PDF/X-Standard (meist PDF/X-1a oder PDF/X-4). Diese Formate sind speziell für den professionellen Druck entwickelt und enthalten alle notwendigen Einstellungen.
- Stellen Sie sicher, dass alle Bilder eingebettet und in CMYK umgewandelt sind.
- Aktivieren Sie die Beschnittzugabe (Bleed) und Schnittmarken im Exportdialog.
- Prüfen Sie vor dem Absenden Ihre Datei auf Vollständigkeit: Sind alle Seiten enthalten? Sind alle Texte lesbar?
Wie Sie Fehler vermeiden und Zeit sparen
Viele Druckprobleme lassen sich durch eine gründliche Kontrolle vor dem Upload oder der Übergabe der Daten vermeiden. Hier ein kleiner Check:
- Sind alle Seiten korrekt angelegt und in der richtigen Reihenfolge?
- Haben Sie die korrekte Größe mit Beschnittzugabe berücksichtigt?
- Sind alle Schriften eingebettet oder in Pfade umgewandelt?
- Sind alle Bilder in ausreichender Auflösung und im CMYK-Modus?
- Haben Sie das Dokument als PDF/X exportiert?
Falls Sie sich unsicher sind, lassen Sie sich von der Druckerei beraten. Viele Druckereien bieten Hilfestellungen oder sogar Korrekturchecks an.
Fazit: Gute Vorbereitung ist das A und O
Die Erstellung druckfertiger Dateien mag zunächst kompliziert wirken, doch mit den richtigen Grundlagen ist sie für jeden machbar. Eine gut vorbereitete Datei spart Zeit und Kosten, sorgt für ein perfektes Druckergebnis und vermeidet Ärger mit unscharfen Bildern, falschen Farben oder abgeschnittenen Texten.
Für den Laien gilt: Verlassen Sie sich auf bewährte Standards (PDF/X, CMYK, 300 dpi, Beschnitt) und kommunizieren Sie offen mit Ihrer Druckerei. Viele Probleme lassen sich durch einfache Absprachen im Vorfeld lösen.
Wenn Sie diese Tipps befolgen, sind Sie bestens gerüstet, um Ihr nächstes Druckprojekt erfolgreich umzusetzen – ganz ohne technischen Stress!