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Nachhaltigkeit und umweltfreundlicher Druck – Was Sie wissen sollten
Einleitung: Warum Nachhaltigkeit im Druckbereich wichtig ist
In einer Welt, in der Klimawandel, Ressourcenknappheit und Umweltverschmutzung zunehmend in den Fokus rücken, spielt das Thema Nachhaltigkeit in allen Lebens- und Wirtschaftsbereichen eine bedeutende Rolle. Auch in der Druckbranche hat ein Umdenken eingesetzt: Unternehmen und Privatpersonen suchen nach umweltfreundlichen Alternativen, ohne dabei auf Qualität und professionelle Ergebnisse verzichten zu wollen.
Doch was bedeutet „nachhaltiger Druck“ konkret? Welche Möglichkeiten gibt es, umweltbewusst zu drucken? Und worauf sollten Sie achten, wenn Sie einen Druckauftrag vergeben möchten?
Dieser Text gibt Ihnen einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Aspekte des umweltfreundlichen Druckens und zeigt auf, wie auch Sie Ihren Beitrag leisten können, ohne Abstriche bei der Wirkung Ihrer Printprodukte machen zu müssen.
Was versteht man unter nachhaltigem Druck?
Nachhaltiger oder umweltfreundlicher Druck bezeichnet ein Verfahren, bei dem alle Schritte des Produktionsprozesses – von der Papierauswahl über die Druckfarben bis hin zur Weiterverarbeitung und Lieferung – unter ökologischen Gesichtspunkten betrachtet und optimiert werden. Ziel ist es, den ökologischen Fußabdruck möglichst gering zu halten, Ressourcen zu schonen und umweltbelastende Emissionen zu reduzieren.
Dabei geht es nicht nur um „grünes Marketing“, sondern um echte Verantwortung gegenüber der Umwelt. Seriöse Druckereien arbeiten mit Umweltzertifikaten, achten auf Energieeffizienz und setzen recycelbare oder biologisch abbaubare Materialien ein.

Nachhaltigkeit und umweltfreundlicher Druck
Papierwahl: Recyclingpapier und zertifizierte Produkte
Ein zentrales Element nachhaltigen Druckens ist das verwendete Papier. Denn bei der Papierproduktion werden nicht nur Holz, sondern auch große Mengen an Wasser und Energie verbraucht. Die Wahl des richtigen Papiers kann also einen erheblichen Unterschied machen.
Recyclingpapier ist hierbei eine besonders umweltfreundliche Alternative. Es wird aus Altpapier gewonnen, wodurch keine neuen Bäume gefällt werden müssen. Moderne Recyclingpapiere stehen in Haptik und Weißgrad klassischen Papieren kaum noch nach. Zudem gibt es verschiedene Umweltzertifikate, die über die Herkunft und Herstellung des Papiers Auskunft geben:
- FSC (Forest Stewardship Council): Dieses Siegel garantiert, dass das Holz für das Papier aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern stammt.
- PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes): Auch dieses Zertifikat steht für nachhaltige Waldwirtschaft.
- Blauer Engel: Das Umweltzeichen kennzeichnet besonders umweltfreundliche Produkte und wird u.a. für Recyclingpapier vergeben.
Wenn Sie also Papier für Ihren Druckauftrag auswählen, achten Sie auf diese Siegel. Viele Druckereien bieten mittlerweile standardmäßig umweltzertifizierte Papiere an oder ermöglichen es, diese optional auszuwählen.
Druckfarben: Mineralölfrei und auf pflanzlicher Basis
Auch bei den verwendeten Druckfarben gibt es erhebliche Unterschiede in der Umweltverträglichkeit. Klassische Druckfarben enthalten oft Mineralöle, die auf Erdölbasis hergestellt werden und Schadstoffe freisetzen können. Umweltfreundliche Alternativen sind mineralölfreie Farben oder solche auf pflanzlicher Basis, beispielsweise mit Soja- oder Leinöl.
Diese Farben lassen sich ebenso gut verarbeiten, erreichen brillante Druckergebnisse und belasten die Umwelt deutlich weniger. Bei der Entsorgung oder dem Recycling der bedruckten Materialien sind pflanzenbasierte Farben ebenfalls von Vorteil, da sie sich leichter lösen lassen und weniger Rückstände hinterlassen.
Ein weiteres Kriterium ist die Vermeidung von Schwermetallen und flüchtigen organischen Verbindungen (VOC). Auch hier können moderne Druckfarben punkten, wenn die Druckerei auf entsprechende Qualität achtet.
Druckverfahren: Digitaldruck vs. Offsetdruck unter ökologischen Aspekten
Je nach Auftragsvolumen und gewünschtem Ergebnis kommen unterschiedliche Druckverfahren zum Einsatz. Aus Umweltsicht hat der Digitaldruck bei kleinen bis mittleren Auflagen klare Vorteile: Er erzeugt weniger Makulatur (also Ausschuss), benötigt keine Druckplatten und verursacht insgesamt geringeren Material- und Energieverbrauch.
Der Offsetdruck hingegen eignet sich für große Auflagen und bietet hohe Qualität und Farbgenauigkeit. Wird er nachhaltig umgesetzt, kann auch er umweltfreundlich gestaltet werden – etwa durch die Nutzung von umweltschonenden Farben, Platten ohne Chemikalien oder durch die Rückgewinnung von Lösemitteln.
Fragen Sie bei Ihrer Druckerei gezielt nach, welche Druckverfahren zum Einsatz kommen und welche ökologischen Standards dabei eingehalten werden.
Energieverbrauch und CO2-Kompensation
Ein nicht zu vernachlässigender Faktor in der Druckproduktion ist der Energieverbrauch. Nachhaltige Druckereien setzen auf moderne Maschinen mit geringem Strombedarf, nutzen grünen Strom aus erneuerbaren Quellen oder betreiben eigene Photovoltaikanlagen. Manche Druckereien sind sogar klimaneutral zertifiziert und kompensieren unvermeidbare Emissionen durch Investitionen in Klimaschutzprojekte.
Eine solche klimaneutrale Druckproduktion wird über CO2-Bilanzen dokumentiert. Dabei werden alle Emissionen erfasst, die entlang der Wertschöpfungskette entstehen – von der Papierherstellung bis zur Auslieferung.
Wenn Sie besonders umweltbewusst handeln möchten, können Sie gezielt Druckdienstleister auswählen, die eine CO2-Kompensation anbieten und transparent darlegen, wie und wo diese stattfindet.
Veredelung, Weiterverarbeitung und Verpackung
Auch nach dem eigentlichen Druckvorgang gibt es viele Möglichkeiten, umweltfreundlich zu agieren. Veredelungen wie UV-Lacke oder Kunststofffolien sehen zwar hochwertig aus, erschweren aber das Recycling und sollten daher sparsam oder gar nicht verwendet werden. Alternativ gibt es wasserbasierte Lacke oder biologisch abbaubare Folien.
Die Weiterverarbeitung – etwa das Schneiden, Falzen oder Binden – kann ebenfalls ressourcenschonend gestaltet werden. Eine gute Planung hilft, unnötigen Verschnitt zu vermeiden. Zudem sollten Versandverpackungen aus Recyclingmaterial bestehen und auf Kunststoff verzichtet werden.
Checkliste: Was Sie bei nachhaltigem Druck beachten sollten
Damit Ihr nächster Druckauftrag nicht nur optisch, sondern auch ökologisch überzeugt, hilft ein kurzer Überblick der wichtigsten Punkte:
- Wählen Sie zertifiziertes oder Recyclingpapier (FSC, Blauer Engel etc.).
- Achten Sie auf mineralölfreie oder pflanzliche Druckfarben.
- Nutzen Sie klimaneutrale Druckangebote mit CO2-Kompensation.
- Vermeiden Sie unnötige Veredelungen, insbesondere mit Kunststoff.
- Fragen Sie Ihre Druckerei nach deren Umweltstandards und Zertifikaten.
Fazit: Umweltfreundlich drucken ist einfacher als gedacht
Wer umweltbewusst handeln möchte, muss beim Drucken keine Kompromisse eingehen. Dank moderner Technik, innovativer Materialien und wachsendem Bewusstsein in der Branche ist es heute problemlos möglich, nachhaltige Druckprodukte zu realisieren – vom Flyer über Broschüren bis hin zu großformatigen Plakaten.
Wenn Sie als Kunde bewusst nachfragen und gezielt Druckereien auswählen, die nachhaltige Standards erfüllen, setzen Sie ein Zeichen. So tragen Sie aktiv zum Umweltschutz bei und können gleichzeitig mit hochwertigen Printprodukten überzeugen. Nachhaltigkeit und professionelle Druckqualität schließen sich also keineswegs aus – im Gegenteil: Sie ergänzen sich hervorragend.
Nutzen Sie die Chance, beim nächsten Druckprojekt einen Unterschied zu machen.